Die Ausbildung eines Setters

Warum einen Setter ausbilden?

Der Setter ist ein Vorstehhund und damit ein Jagdhund.

Wird er nicht ausgebildet, gekommt er keine Erziehung und keine Beschäftigung, sucht er sich selber eine Beschäftigung. Dies ist in vielen Fällen das selbständige Jagen, sobald man ihn von der Leine läßt. Das ist bei den meisten Jagdhunden so...

 

Dazu kommt, daß der Setter als Spezialist für die Feldsuche gezüchtet wurde. Dazu soll ein Setter in schnellem Galopp auch große Felder absuchen. Dabei kann er sich schon auch relativ weit von seinem Hundeführer entfernen. Er sollte allerdings Sichtkontakt halten.

 

Ohne Ausbildung geht ein Setter je nach Veranlagung eben auch weit. Weiter als man rufen kann, bzw. ein Setter ohne Ausbildung noch im Einflußbereich ist.

 

Damit dies nicht der Fall ist, sondern man einen Spaziergang mit einem Setter genießen kann, braucht der Hund eine Ausbildung.

 

Grundausbildung

Damit ein Setter nicht nur optisch ein gern gesehener Hund ist, sondern sich immer alle Beteiligten an einer Begegnung freuen können, braucht JEDER Hund eine Grunderziehung, besser eine Ausbildung.

 

Zur Grundausbildung gehören das ordentliche Verhalten im Haus: z.B. nicht ununterbrochen Radau machen, Tapeten, Möbel und Schuhe ganz lassen, stubenrein, usw). Du staunst über diese Bemerkung? Dann warst du noch nicht bei jemandem, der seinem Hund ALLES erlaubt - "er soll ja auch seine Freiheit haben"...

Drausen soll sich der Hund nicht auf alles stürzen was sich bewegt, dazu gehören neben Katzen auch Radfahrer, Jogger, Kinder und Autos. Er sollte problemlos an der Leine laufen (der Mensch bestimmt die Richtung und die Geschwindigkeit), nicht an Menschen hoch springen, fremde Kinder nicht über das Gesicht schlecken usw.

 

Die zweite Stufe ist dann schon ein bißchen Gehorsam. Nicht an der Leine ziehen, sich hinsetzen oder legen auf Kommando, auf rufen wieder herkommen, im Maul gefindliche Dinge wieder hergeben (es könnte auch etwas vergifftetes sein oder die Lieblingspuppe des Nachbarkindes).

 

Aber auch das reicht den meisten Setter bei weitem nicht. Ein Setter möchte körperlich und geistig gefordert werden!

 

Also sollte eine Ausbildung das Ziel sein. Welche Ausbildung mit welchem Ziel muß jeder Mensch selber für sich herausfinden - und es kann sich im Laufe des Zusammenlebens immer mal wieder ändern.

Ist man jagdlich interessiert, hat den Jagdschein (und geht auf die Jagd) oder liebäugelt damit, ist eine jagdliche Ausbildung eine interessante Sache. Hier gibt es die allgemein jagdliche Ausbildung über die Kreisjägervereinigungen oder Prüfungsverein,  oder eine spezielle Ausbildung für Vorstehhunde in einem Rasseverein, der Setter betreut. Je nachdem was man mit seinem Hund machen möchte. Mehr zur Jagdhundeausbildung.

 

Eine andere Möglichkeit ist über einen Hundesportverein sich mit seinem Hund sportlich zu betätigen. Hier gibt es die verschiedensten Angebote wie Agility, Tunierhundesport, Obedience usw. Mehr zu dem Angebot von Hundesportvereinen.

 

Andere Möglichkeiten sind Dummytraining, Mantrailing, Rettungshunde... mehr bei

weitere Ausbildungsmöglichkeiten.

 

Es gibt noch andere Möglichkeiten sich mit seinem Hund zu beschäftigen. Aber diese werden hier nur kurz erwähnt - einfach weil ich mich da nicht auskenne. Wer etwas ergänzen möchte, darf das gerne tun. Unter Kontakt bitte eine email schreiben.  

 

 

Wann beginnt man mit der Ausbildung

Mit der Grundausbildung fängt man mit dem Einzug des Hundes in die eigenen 4 Wände an.

Dabei spielt das Alter des Hundes erstmal kaum eine Rolle.

Für die Ausbildung zum Jagdhund kann man mit 3-5 Monaten anfangen, beim Hundesport fängt man mit der Welpengruppe, Junghundegruppe, und dem Training zum Begleithund an.

Nur für Sporarten, wo der Hund springen muß (Agility, Tunierhundesport), sollte er ausgewachsen und HD geröngt sein.

 

Wichtig:

in den ersten 1-2 Jahren seines Lebens lernt ein Hund schneller und leichter als wenn er bereits älter ist. Leider lernt er ungewolltes genauso schnell.

 

Die Zeit, die man in einen jungen Hund investiert, zahlt sich später das restliche Hundeleben aus!!

 

 

Welpenprägung

Unter Prägung versteht man, was ein Welpe in den ersten Lebenswochen erlebt, welche Erfahrungen er macht, was er (positiv oder negativ) kennen lernt. Die Welpenprägung erfolgt in den ersten 12 Lebenswochen und ist damit die Hauptaufgabe des Züchters.

 

Je mehr positive Erfahrungen ein Welpe mit Menschen, anderen Tieren und seiner Umwelt macht, desto umgänglicher wird er und je einfacher wird seine Ausbildung und das Zusammen leben mit ihm.

 

Positives Beispiel:

Ein Welpe lebt in den ersten Wochen bei seinem Züchter sowohl im Haus als auch im Garten. Er lernt den Staubsauger kennen, Gras und Wasser zum planschen. Er bekommt gezeigt, daß man sich im Gras löst und nicht auf festem Boden (das macht das "Stubenrein werden" viel, viel leichter.

Er lernt Nachbarskinder kennen und das Auto fahren.

Das alles zusammen mit seiner Mutter und Geschwistern. Nach dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" macht ihm das alles keine Angst, sondern weckt seine Neugier. Er hat gelernt, daß plötzliche laute Geräusche keine Gefahr sind, Menschen sowieso ein wenig anders als Hunde, aber spannend. Mit ihnen kann man was erleben und die Welt entdecken. Er hat Vertrauen zu Menschen und zu sich.


Das Gegenteil:

Ein Welpe lebt die ersten 6-8 Wochen in einem geschlossenen Zwinger (oder Zimmer,  Pferdebox, usw.). Er lernt keine Geräusche im Haus, wie Staubsauger, Fernsehen oder Spülmaschine kennen. Er sieht außer dem Menschen, der das Futter bringt, kaum einen anderen Menschen.

Wasser kennt er nur zum Trinken aus dem Napf. Etwas anderes als den Zwinger sieht er nicht.

Wenn er nun nach 8 Wochen von der Mutter weg kommt, ist ALLES fremd, alles furchteinflößend.

Er kennt kein Gras, keinen Teppich, keinen Regen, keine technischen Geräte, keine Autos, keine Kinder.

 

Er hat nicht gelernt, daß man einem Menschen oder gar fremden Menschn vertrauen kann, mit ihnen spielen oder etwas schönes erleben kann.

Ihm macht Autofahren Angst und den meisten Hunden wird beim Autofahren speiübel (also sehr negativ). JEDE Autofahrt ist eine Tortur.

Wasser ist ein gefährliches Element und Kinder kommen Marsmenschen gleich, da sie sich anders bewegen und benehmen, wie ein Erwachsener.

 

Mit einem solchen Welpen muss man sehr viel Aufbauarbeit leisten! Und man hat nicht die Unterstützung der vertrauten Mutterhündin und munterer Geschwister. Dafür hat der Welpe erst einmal Dauerangst!