Dummyarbeit mit dem Hund

Dummy-Arbeit und Prüfungen

 

Die Dummy-Arbeit ist die Arbeit nach dem Schuss.

Wenn also auf einer Jagd auf ein Tier (Vogel oder Hase) geschossen wurde, kommt diese Arbeit:

 

Die Hunde müssen den Vogel (Ente, Fasan, Rebhuhn) oder den Hasen auch in unwegsamen Gelände suchen, finden und bringen.

 

Auf einer Wiese könnte das der Jäger auch selber. Bei einer Entenjagd am Wasser bevorzugen wir Menschen es, wenn der Hund für uns diese Arbeit macht und bei Schilf oder dichtem Gestrüpp ist ein ausgebildeter Hund ganz klar im Vorteil!

 

Zu den Arbeiten nach dem Schuss gehört neben dem Apportieren von Wasserwild auch das Suchen und Apportieren von Hase oder Kaninchen. Der Jagdhund wird immer dann zum sogenannten „Verlorensuchen“ und „Bringen“ eingesetzt, wenn das geschossene Wild nicht mehr gesehen wird oder  für den Jäger in unerreichbarem Gelände liegt.

 

Um einen Jagdhund sinnvoll zu beschäftigen und geistig auszulasten, auch wenn er nicht jagdlich geführt wird, gibt es das sogenannte Dummytraining.

 

Der Hund lernt, dass die Zusammenarbeit mit seinem Menschen Spaß macht, zum Erfolg führt, Abwechselungsreich ist und belohnt wird. So kann man den Hund vom selbständigen jagen abhalten.

 

Die "Königsdisziplin" ist das Einweisen, Voran, Abstoppen, rechts, links schicken und dem Hund mit einem bestimmten Pfiff zum Suchen an dieser Stelle aufzufordern.

  

Dabei lernt der Hund das Apportieren in verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

 

Damit bei der Hundeausbildung auf totes oder gar lebendes Wild verzichtet werden kann, wird mit Dummys gearbeitet. Diese bestehen meist aus Segeltuch- bzw. Canvasstoff-Säckchen, die mit Kunststoffgranulat gefüllt sind.

 

In der Zwischenzeit hat sich diese spezielle Art der Ausbildung zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die zwar immer noch den Grundgedanken der Jagdausbildung verfolgt, aber von vielen aus rein sportlichen Gesichtspunkten betrieben wird.

Durch wechselndes Gelände und unterschiedlichste Apportieraufgaben ist dies eine sehr anspruchsvolle, interessante und abwechslungsreiche Arbeit für den Hund, die ihn körperlich und geistig fordert. Das gute Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund sind die Basis jeder erfolgreichen Dummyarbeit.

 

Die gesamte Dummyarbeit baut auf den drei Grundpfeilern Markieren, Suchen und Einweisen auf.

 

Um die Hunde auf die jagdliche Praxis vorzubereiten, können viele Ausbildungsschritte anhand von Dummys als Wildersatz erlernt werden. Ein Dummy ist standardmässig 500g schwer und schwimmt auch auf dem Wasser. Wird das Dummy mit einem speziell ausgerüsteten Schiesswerkzeug, dem Dummy-Launcher, abgeschossen, so fliegen die Dummys über eine große Distanz (zwischen 70-150m). So kann der Effekt des «nach dem Schuss» nachgestellt werden.

Das Dummytraining wurde zunächst in England als Vorbereitung des später jagdlich eingesetzten Retrievers durchgeführt. Inzwischen hat sich die Dummyarbeit bis zu einem gewissen Grad verselbstständigt und bietet somit auch den Nichtjägern eine art- und rassegerechte Beschäftigungsmöglichkeit.

 

Auch für den in der Jagd eingesetzten Jagdhund ist sie eine interessante Alternative um den Hund langfristig auf einem hohen Ausbildungsstand zu halten. Der Einsatz von Wild zu Ausbildungs- und Prüfungszwecken kann damit minimiert werden, was für die Akzeptanz der Jagdhundeausbildung in der Öffentlichkeit eher förderlich wirkt. Ein Dummy spart langfristig auch Kosten ein und läst sich bei einem Spaziergang leichter mitnehmen als eine tote Ente, um mal zwischendrin zu üben.

 

Einschränkend ist hierbei festzustellen, dass zwar nicht alle wichtigen Qualitäten eines guten Jagdhundes anhand von Dummys getestet werden können, aber doch viele wichtige Ausbildungselemente damit prüfbar sind.

 

Menschen mit Prüfungsambitionen können mit ihrem ausgebildeten Retriever an Dummyprüfungen und an Workingtests teilnehmen.

Diese Tests dienen auch als Vorbereitung für den jagdlichen Einsatz. Es gibt keine spezielles Prüfungsschema, vielmehr werden Jagdsituationen nachgestellt. Je nach Beschaffenheit des Geländes, gestaltet der Richter die Aufgaben selbst, was vom Hund einiges an Können und Flexibilität verlangt.

 

Prüfungsanforderungen:

 

Steadiness/Standruhe
Der Hund soll ruhig und konzentriert neben seinem Hundeführer warten, während Dummys geworfen werden.
Er soll nicht fiepen oder winseln und nicht ohne Aufforderung loslaufen (das nennt man “einspringen”).

 

Markieren
Der Hund soll sich die Flugbahn des Dummys und die Fallstelle(n) merken, möglichst schnell in gerader Linie in das Fallgebiet laufen, das Dummy aufnehmen und bringen. Findet er es nicht sofort, soll er selbständig im Fallgebiet suchen.

 

Einweisen
Wenn der Hund nicht die Möglichkeit zum Markieren hatte, der Hundeführer aber den Bereich kennt, in dem sich das Dummy befindet, muss er seinen Hund einweisen. Mit Hilfe der Stimme oder Pfeife und Handzeichen dirigiert er den Hund direkt ins Fallgebiet (voran, rechts/links, zurück), wo dieser dann auf Kommando suchen muss.

 

Verlorensuche
Bei der Verlorensuche wird der Hund in ein bestimmtes Gebiet geschickt, welches er systematisch, konzentriert und selbstständig absuchen soll. In diesem Gebiet liegen ein oder mehrere Dummys, deren Auslegen er nicht beobachten konnte.

 

 

Fazit:

Für den Nichtjäger ist die Dummyarbeit eine wunderbare und für den Hund wertvolle Beschäftigungsmöglichkeit, welche die jagdliche Arbeit des Apportierens nach dem Schuss nachempfindet.

Und für den aktiven Jäger eine prima Möglichkeit, seinen Hund auf die tatsächliche Arbeit vorzubereiten.

 

 

 

Begriffdefinitionen bei der Dummyarbeit:

 

Suche
Bei der Suche arbeitet der Hund in der Regel mit Sichtkontakt zum Jäger in nicht sehr weiter Entfernung zu ihm. Der Hund sucht dabei eine zugewiesene Fläche systematisch und planmäßig ab.

 

Buschieren

Beim Buschieren sucht der Hund vor dem Jäger im Abstand von rund 30 Metern, der sogenannten Flintenschussentfernung. Diese Art des Jagens mit dem Hund wird im Wald oder auf dem Feld praktiziert. Der Hund soll dabei ebenso wie bei der Suche planmäßig vorgehen und sich leicht, ohne viele Kommandos lenken lassen.

Stöbern
Ebenfalls im Wald, aber auch im Schilf wird der Jagdhund zum Stöbern eingesetzt. Die Aufgabe des Jagdhundes ist es hier, ein Stück Wald/Schilf selbstständig nach Wild zu durchsuchen.

 

 

Dummyprüfungen

 

Die Hunde brauchen für die Prüfungen VDH Papiere.

 

Angeboten werden die Prüfungen vom GRC (Golden Retriever Club), DRC ( Deutscher Retriever Club) und LCD (Labrador Club Deutschland).

 

Braucht man für die Prüfungen einen Jagdschein? 

Nein, für die Dummyprüfungen und Working Tests nicht, nur für die Jagdlichen Prüfungen, ausser bei der JP/R (Jugendprüfung Retriever) und bei der BLP (Bringeleistungsprüfung), da reicht bei der JP/R "aus Züchterischen Gründen"  anzugeben und bei der BLP reicht eine vorhandene Zuchtzulassung.

 

Die verschiedenen Dummyprüfungen

Als Arbeitsprüfungen werden Dummyprüfungen mit einem vorgegebenen Aufgabenrahmen und Workingtests mit frei gestaltbaren Aufgaben angeboten.

 

Arbeitsprüfung mit Dummies (APD/R) in der Klasse A (Anfänger)

Es werden folgende Aufgaben verlangt:

  • Einzelmarkierung an Land ca. 50 m
  • Wassermarkierung ca. 50 m.
  • Verlorensuche
  • Appell und Memory

 

Arbeitsprüfung mit Dummies (APD/R) in der Klasse F (Fortgeschittene)

Es werden folgende Aufgaben verlangt:

  • Doppelmarkierung, beide ca. 80 m
  • Verlorensuche
  • Einweisen auf ein NICHT für den Hund sichtig ausgelegtes Dummy ca. 80 m
  • Standruhe in Verbindung mit Markieren (Walk Up)

 

Die Führer einer Gruppe (mindestens 3, maximal 6 und nicht mehr als 4 Gespanne pro Richter) gehen mit ihren unangeleinten Hunden in einer geraden Linie durch ein Gelände geringer Deckung.
Nach erfolgtem Schuss bleiben Führer und Hunde stehen, und ein Dummy wird vor die Führerlinie geworfen.
Auf Anweisung des Richters wird ein Hund zum Bringen geschickt, während die nicht arbeitenden Hunde ruhig bei ihren Führern warten.
Der Vorgang wiederholt sich unter ständigem Vorrücken der Gespanne und Werfer bis alle Hunde zum Einsatz gekommen sind.

 

 

Arbeitsprüfung mit Dummies (APD/R) in der Klasse O (Offene)

Es werden folgende Aufgaben verlangt:

  • Doppelmarkierung , beide meist ca. 100-120 m
  • Standtreiben
  • Einweisen in ein Suchengelände, auf ein NICHT für den Hund sichtig ausgelegtes Dummy meist ca. 100-120 m
  • Standruhe in Verbindung mit Markieren (Walk-Up)

 

Working Test

WTs gibt es als Einzel-Wettbewerbe und als Team Wettbewerbe mit 3 Hundeführern und Hunden im Team.

Es gibt jedes Jahr den German Cup, was die Deutsche Meisterschaft ist und den IWT (Internationaler WT) was einer Europameisterschaft entspricht. Diese WTs finden als Teamwettbewerbe statt und man darf dort nur mit Hunden aus der O Klasse starten, dementsprechend schwer sind die Aufgaben.

Die Aufgaben sind von den Richtern frei gestalt- und kombinierbar.

 

 

Links für Dummyarbeit:

hier werden die verschiedenen Prüfungen beschrieben: 

www.back-to-the-roots-goldens.de/pruefungen.html 

Die Prüfungsordnungen:     http://www.drc.de/arbeit/ordnung/

 

Hier sind Aufgabenbeschreibungen mit Fotos von verschiedenen WT's (Working Tests) in der höchsten Leistungsklasse O (offene Klasse , früher hieß diese Siegerklasse) beschrieben, da kann man schön sehen was die Hunde können und leisten müssen:   http://www.golden-friends.de/home.php?MenuID=254

und auch Videos   http://www.golden-friends.de/home.php?MenuID=252

 

 

Der Inhalt dieses Artikels hat Marion Kuhnt zusammen gestellt -

www.jagd-dummytraining.de

Herzlichen Dank!

 

 

 


 

Hier noch einen Bericht nach einem Artikel von Nadine Amsberg über die Dummyarbeit in www.snautz.de

   

Bei der Dummyarbeit lernt der Hund einen Dummy zu suchen und zu apportieren.

 

Der Dummy ist meist ein mit Sägemehl oder Granulat gefülltes Segeltuchsäckchen in länglicher Form.

 

Es ist ein guter Ersatz für die Jagd, da der Hund hierbei der Jagd sehr nahe kommt: Suchen, Finden und Bringen.

 

Er lernt, dass die Zusammenarbeit mit seinem Menschen Spaß macht, zum Erfolg führt, Abwechselungsreich ist und belohnt wird. So kann man den Hund vom selbständigen jagen abhalten.

 

Bei der Dummyarbeit unterscheidet man 3 verschiedene Apporte:

Die Markierung, das Einweisen und die Freiverlorensuche.

 

Bei der Markierung wird ein Dummy für den Hund sichtbar geworfen. Der Hund darf erst nach einem Kommando das Dummy holen. Die Schwierigkeitsstufen sind das hinauszögern bis zum Kommando, sowie das Wechseln der Position von Hund und Hundeführer nach dem Werfen. Zudem können auch mehrere Dummy geworfen werden und dem Hund wird gesagt, welches Dummy er zuerst holen soll.

 

Beim Einweisen wird das Dummy für den Hund nicht sichtig ausgelegt oder versteckt. Durch Handzeichen und Pfeiffkommandos wird der Hund nun eingewiesen, wo er das Dummy finden kann. Der Hund muß also sich zum einen leiten lassen, zum anderen seine Nase gebrauchen. Die Zusammenarbeit mit seinem Menschen ist hier sehr gefordert. Der Hund lernt dabei die Richtungen: geradeaus, rechts, links, zurück und über ein Geländehindernis weiter zu gehen.

 

Der der Freiverlorensuche kennen weder der Hundeführer noch der Hund die Stelle, wo das Dummy liegt. Der Hundeführer schickt seinen Hund in ein Gebiet und der Hund muß selbständig suchen. Am Anfang werden dazu mehrere Dummys ausgelegt um es dem Hund einfacher zu machen. Mit der Zeit werden sowohl die Anzahl verringert, als auch das Gelände schwieriger (mehr Bewuchs, unwegsam usw.) und weitläufiger.

 

Diese Arbeit lässt sich beliebig varieren und für den „Hausgebrauch“ auch auf andere Gegenstände übertragen. So haben die meisten schon mal einen Schlüssel verloren und wer ist da nicht glücklich, wenn sein Hund diesen wieder findet und bringt?

 

Die Dummyarbeit ist bei den Retrievern als Leistungsprüfung für die Zuchtzulassung wichtig. So gibt es auch hier ein Regelwerk bzw. Prüfungsordnung.

 

Der große Unterschiede zur jagdlichen Ausbildung ist, dass hier kein Schleppwild (toten Tiere) zum Einsatz kommen.

 

 

Wichtiger Hinweis:

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