Das Gebiss des Hundes

 

Das bleibende Gebiss der Hunde hat 42 Zähne. Es hat in jeder Kieferhälfte 3 Schneidezähne (Incisivi, I), einen Eck- oder Hakenzahn (Caninus, C) und 4 vordere Backenzähne (Prämolaren, P). Im Oberkiefer gibt es 2, im Unterkiefer 3 hintere Backenzähne (Molaren, M).

 

Es kommt auch bei den Settern öfters vor, daß der P1 fehlt oder doppelt ist. Das ist der kleine Zahn hinter dem jeweiligen Eckzahn. Dies wird vermerkt, führt aber nicht zum Ausschluß bei Ausstellungen.

 

 

Begriffe beim Gebiss:

Scherengebiss:   die Zähne treffen wie bei einer Schere aufeinander

                                (die Schneidezähne des Unterkiefers greifen unmittelbar

                                 hinter die des Oberkiefers)

Zangengebiss:      die Vorderzähne treffen genau aufeinander

Vorbiss:                  die unteren Vorderzähne stehen vor den oberen Vorderzähnen

Rückbiss:              die unteren Vorderzähne stehen hinter den oberen Vorderzähnen

                                (es wird der Untekiefer kommentiert)

 

 

Zähne zeigen

Es lohnt sich, mit seinem Hund das Zähne zeigen zu üben. Nicht nur für Ausstellungen, wo der Richter immer das Gebiss kontrolliert, sondern auch für daheim:

  • Zahnfleischkontrolle auf Vergiftung, Entzündung und Verletzungen
  • Zahnsteinkontrolle
  • Zähne putzen
  • Mundgeruchskontrolle

 

Dies sollte der Hund aber nicht nur gemütlich auf dem Sofa liegend akzeptieren, sondern auch in anderen Situationen wie auf dem Hundeplatz, beim Tierarzt, auf Ausstellungen usw.

 

Wie kontrolliert man das Gebiss?

Zuerst bleibt der Fang geschlossen. Man zieht nur die Lefzen nach oben und unten auseinandern. Damit kann man die Schneidezähne, Eckzähen und die Prämolaren gut sehen.

Für die hinteren Backenzähne muss der Hund den Fang allerdings öffnen. Dabei drückt man mit den Daumen am besten hinter den Eckzähnen zwischen die Zähne.

Wenn man dabei die Lefzen etwas mitnimmt, öffnen die meisten Hunde den Fang.

 

Üben und Kommando

Wenn man das in Ruhe öfters übt und danach ausgibig den Hund lobt, braucht man dazu keine Kraft und keinen Kampf.

Vorteilhaft ist, wenn man diese Übung mit einem Kommando verknüpft: "Zeig Zähne" oder etwas ähnliches. So hat man es in Streßsituationen (bei einer Verletzung oder beim Tierarzt leichter).

 

Bei festgeklemmten Holzteilen im Maul

Wenn bei einem Hund ein Stecken zwischen den Zahnreihen festgeklemmt hat, MUSS man den Fang öffnen können, ohne dabei in die Finger gebissen zu bekommen.

Wichtig: NIE die Finger im Bereich der Backenzähne in den Fang stecken!

Auch der gutmütigste Hund macht bei Schmerzen den Fang fest zu und ein Finger bietet da wenig Widerstand. Dies gilt schon ab Cocker-Größe...

 

Am besten mit einem Zangengriff (Daumen und Zeigefinger) direkt hinter den Eckzähnen die Lefzen mit reindrücken - über den ersten kleinen Zahn (Prämolar 1) ! Kaum ein Hund beißt sich selber.

 

 

Milchzähne

Ein Welpe wird ohne Zähne geboren. In der 3.-6. Woche bekommt er sein Milchgebiss. Das besteht aus 28 Zähnen, die sehr viel spitzer sind als das spätere Gebiss. Der 1. Prämolar sowie die Molaren sind beim Milchgebiss nicht mit dabei.

 

Zwischen dem 4.-7. Monat findet der Zahnwechsel statt. Dabei wachsen unter den Milchzähnen die bleibenden Zähne (vergleichbar beim Menschen). Diese "drücken" dann die Milchzähne raus. Meist verliert ein Welpe beim Fressen oder Spielen dann seine Milchzähne.

 

Bei vielen Hunden verläuft der Zahnwechsel so unauffällig, daß der Hundebesitzer kaum etwas davon mitbekommt. Oder gar einen Zahn findet...

 

In der Zeit des Zahnwechsel nagen die Welpen sehr gerne auf verschiedenen Gegenständen. Gib ihm die Möglichkeit dazu mit Kauartikeln und verschiedenem Spielzeug, verleicht läßt er dann ja deine Schuhe leben ...

 

In der Zeit des Zahnwechsels sollte man auf Zerrspiele mit dem Hund verzichten.

Die Gefahr von Zahnverletztungen sind zu groß.

 

Das häufigste Problem beim Zahnwechsel ist, wenn der spätere Zahn den Milchzahn nicht rausdrückt, sondern daneben rauswächst. Der Welpe hat dann einen Zahn "doppelt". Hier sollte man nicht zu lange warten, sondern seinen Tierarzt aufsuchen. Je länger der Milchzahn den Platz für den späteren Zahn blockiert, um so größer ist die Gefahr, das der spätere Zahn dann schief heraus wächst.

 

 

Zahnfleisch und Schleimhaut

Das Zahnfleisch sagt viel über die Gesundheit des Hundes aus. So sollte jeder Hundebesitzer die normale Farbe seines Hundes kennen.

Bei Vergiftungen oder Kreislaufproblemen wird die Schleimhaut im Maul sehr schnell sehr blaß - das ist immer ein Alarmzeichen!

 

Wenn man sich nicht sicher ist, einfach mal mit dem Daumen kurz reindrücken. Man sollte kurz eine heller Stelle sehen, die aber gleich wieder weg geht, dann ist die Schleimhaut in Ordnung.

 

Mundgeruch

Starker Mundgeruch ist immer ein Zeichen, daß etwas nicht stimmt:

  • der Hund hat Schei.. gefressen...
  • das Futter paßt nicht zu diesem Hund
  • Verdauungsprobleme
  • Zahnstein
  • Zahnfleischentzündungen
  • eine Krankheit

 

Sehr alte Hunde riechen oft aus dem Maul. Da der Hund von der Natur aus nicht dazu gedacht war, 13-16 Jahre alt zu werden, bekommen Hunde fast immer im hohen Alter Probleme mit der Zahngesundheit...

 

 

Parodontitis
Die Entzündung des Zahnfleischs durch Zahnstein und Bakterien ist unter unseren Haushunden sehr verbreitet.

 

Anzeichen dafür sind Fressunlust, Speicheln, gräuliche, gelbliche und/oder braune Ablagerungen am Zahnfleischrand, gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten beim Fressen oder bei Berührung sowie Maulgeruch.

 

Ursache dafür ist meist nicht artgerechte, klebrige Nahrung, die am Zahnfleischrand an den Zähnen hängen bleibt und durch Enzyme im Speichel verkalkt. Diese festen Kalkbröckchen (Zahnstein) reizen das Zahnfleisch und es entzündet sich.

 

Wird der Zahnstein nicht entfernt, geht die Entzündung immer tiefer und greift den Knochen an, welcher sich ebenfalls entzündet und abbaut. Die dabei entstehenden Keime dringen über die Blutbahn ein und können weitere Erkrankungen, wie z.B. Herz-Kreislaufstörungen verursachen.